Ich bin übersiedelt. Nein, nicht in eine andere Straße oder in einen anderen Bezirk, sondern nach Hohenems, am anderen Ende von Österreich. Und ja, ganz. Also nicht nur ein paar Monate im Jahr, wie ich das über Jahre mit den Wintern auf der Rasmus getan habe.
In meinem Herzen und in meinem Denken bin und bleibe ich aber Wienerin. Das soll nicht heißen, dass es mir hier nicht gefällt. Ganz im Gegenteil! Ich genieße die Natur, die Berge und die Langsamkeit, die das Leben in einer Kleinstadt mit sich bringt. Aber Wien spielt halt einfach in einer anderen Liga. Wien ist anders und das bin ich auch 😊 Mein Leben war und ist anders und hat mich entsprechend geprägt. Und dass ich hier als anders empfunden werde, ist sowieso klar – ich bin die Wienerin!
Warum gerade Hohenems? Gute Frage! Was macht man, mit 45 Jahren, nach einer 21-jährigen Beziehung und einem wirklich außergewöhnlichen Leben?
Ich habe das selbstbestimmte Alleinsein genossen, habe gekocht, mich intensiv um Barbaras Küche gekümmert. Ich habe viel Zeit mit sehr lieben Freundinnen und gutem Essen verbracht und wieder so richtig gelebt. In dieser Leichtigkeit war Raum für mein weiteres Leben. Was will ich? Allein bleiben? Weiter kochen und arbeiten wie bisher – halt eben nur das ganze Jahr? Eine Beziehung? Ein neues Abenteuer wagen? Ja, das wollte ich!
Das private Abenteuer: Eine neue Beziehung
Ein paar Tage vor dem ersten Lockdown habe ich Matthias kennen gelernt. Nein, das stimmt nicht ganz. Ich habe sein Profil auf Parship kennengelernt. Und das, obwohl ich mich dort gerade wieder abmelden wollte – nach nur einer Woche hatte ich genug von der doch etwas gespreizten Stimmung in der dort ernsthafte Beziehung gesucht werden. (Allen Leser*innen, die auf Parship eine neue Partnerschaft suchen möchte ich an dieser Stelle aber auch raten dran zu bleiben. Parship macht seine Sache gut und, ganz abgesehen davon, es lohnt die Mühe). Ich wollte eine ernsthafte Beziehung, aber doch nicht so!
Da ging es Matthias offensichtlich sehr ähnlich, denn bei ihm hab ich von Anfang an Freude und Neugierde gespürt. Er hat mich (am Telefon) zu seinem Lieblingsspaziergang mitgenommen, hat sich am Abend mit mir (am Telefon) ans Feuer gesetzt und wir haben bis spät in die Nacht in die Flammen geschaut und dem Knistern zugehört. Wir haben geplaudert und geplaudert und geplaudert und nicht nur einmal sind wir dabei mit dem Telefon in der Hand einfach eingeschlafen. Es war um mich geschehen und auch dem analogsten Teil in mir war bald klar, dass ITler sein, dabei kein Hindernis sein darf 😉
Ideen für ein gemeinsames Leben in Wien und Hohenems gab es viele, aber das Leben ist halt oft klüger, als wir Menschen und hat uns die Möglichkeit gegeben, viel Zeit mitsammen zu verbringen. Wir haben dabei nämlich schnell erkannt, wie wichtig uns das Zusammensein ist. Ich hab also meinen Kopf zurückgepfiffen und bin meinem Herzen gefolgt, hab meine Sachen in der Wohnung in der Harmoniegasse zusammengepackt und bin zu Matthias und seinen Kindern nach Hohenems übersiedelt.
Was bedeutet der Umzug für Barbaras Küche?
Jetzt lebe ich also in Vorarlberg. Dort koche ich fast täglich für 5 wunderbare Menschen, arbeite an meinen neuen Ideen und Konzepten für Barbaras Küche und bin sehr glücklich! Aber wie schon gesagt, Wien bleibt Wien und daher freue ich mich über jede Möglichkeit um hinter dem Arlberg hervorzukommen.
Bitte kontaktiert mich also weiterhin, wenn Ihr in Wien von mir bekocht werden oder einen Kochkurs mit mir machen wollt.
Die Küche in Hohenems weiß ich in meiner Abwesenheit in guten Händen: Der 12-jährige ist ein richtiger Wirbelwind – er schmeckt, riecht, probiert und kreiert Gerichte. Die 18 -jährige lernt in der Schule kochen und lässt die anderen immer wieder mal an ihrem Können teilhaben. Der 19-jährige nähert sich dem Kochen sehr analytisch und fordert sich selbst heraus, in dem er 6 Tage die Mahlzeiten für Geschwister und Vater plant und kocht. Und der Älteste hat vor Monaten die Pizza-Challenge angenommen und legt die Latte da mittlerweile schon sehr hoch.
Das berufliche Abenteuer: Neue Ideen für Barbaras Küche
Barbaras Küche ist schon vor vielen Jahren meine berufliche Heimat geworden. Ich liebe meinen Job als Privatköchin. Es gibt für mich kaum etwas Schöneres als für und mit meinen Kund*innen zu kochen! In der Zeit der privaten Veränderung hatten auch berufliche Zweifel ihren berechtigten Platz. Die Corona-Lockdowns haben dann ihr Übriges getan und mein berufliches Abenteuer viel schneller als gedacht wahr werden lassen. Wie so oft, wenn einem eine Entscheidung abgenommen wird, ist man zuerst glücklich, dann hadert man ein bissl (weil’s halt doch nicht die eigene Entscheidung war) und dann ist man dankbar.
Und das ist auch schon die Kurzzusammenfassung dessen, was ich seit März 2020 fühle, denke und erlebe. Die Energie, die der abrupte Wegfall all meiner Aufträge freigestellt hat, konnte sich in vielen neuen Ideen und Projekten entfalten. Das Hadern wurde durch schöne Aufträge, die ich zwischen den Lockdowns von meinen Kund*innen bekam stark gemindert. Und in der Dankbarkeit, die aus all dem heraus entstanden ist, wurde mir klar, was mein neues Ziel mit Barbaras Küche ist:
Ich will das Bewusstsein dafür schaffen, dass es beim Kochen um so viel mehr geht als nur ums Kochen.
Wird uns das nämlich einmal klar, können wir ganz anders mit dem Kochen umgehen! Diese Erkenntnis gibt uns die Möglichkeit unseren Zugang und unseren Umgang mit dem Kochen auf eine ganz neue und individuelle Art zu erleben. Dabei ist es ganz egal, ob wir täglich, nur ab und zu, mit Freude, weil’s notwendig ist,… kochen.
Ich freue mich darauf, Euch schon bald mehr über meine neuen Ideen zu erzählen!
Liebe Barbara! Alles Gute in Hohenems (wir waren noch nie in Voralrlberg!).
Wir freuen uns, weiter von Dir zu hören!
Dann wird es aber Zeit für einen Besuch, liebe Grete! Ich würde mich über ein Wiedersehen sehr freuen 😊
Ich hoffe, Euch geht’s gut und sende viele liebe Grüße, Barbara
Hi Barbara, ich freue mich sehr für dich und mit dir ! Ein riesiger Schritt, eine große Herausforderung und doch so richtig und gut zu dir passend 😉 Freue mich riesig auf ein Wiedersehen wo auch immer, endlich wieder gemeinsam Kochen wo es doch immer ein Highlight in der Harmoniegasse für uns war ! liebe Grüße, Didi (aus Christines Kochrunde aus Graz)
Lieber Didi,
ich freu mich auch schon riiiiiiiesig auf ein Wiedersehen und unseren gemeinsamen Ausflug in die Karibische Küche 🍍⛱⛵️ Wo auch immer es sein wird, ich werde mir schöne Rezepte für Euch ausdenken. Versprochen 🤩
Einstweilen sende ich Euch ganz herzliche Grüße, Barbara