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eschmorte Hühnerkeulen gehören zu meinen absoluten Lieblingsgerichten! Und das jederzeit, denn der Arbeitsaufwand ist mir 30 Minuten wirklich sehr überschaubar und die Zutaten dafür gibt`s das ganze Jahr. Sogar mitten im Winter, bekommt man Karotten, gelbe Rüben und Zeller aus heimischen Anbau – das find ich immer wieder sehr beeindruckend.
In Wirklichkeit hat es mich ja echt Überwindung gekostet, die geschmorten Hühnerkeulen in ein Rezept zu pressen, denn ich mach sie jedes Mal ein bissl anders und genau das liebe ich so!
Karotten und Zeller können durch gelbe Rüben, Petersilwurzeln und Pastinaken ergänzt oder ersetzt werden. Und wenn ich einmal nicht genug Gemüse zu Hause habe, dann mach ich´s halt mit weniger (und verwende dann vielleicht 1 Dose geschälte Tomaten statt einem Teil der Gemüsebrühe).
Auch der Rosmarin ist als Gewürz nicht immer mit dabei. Sehr gut passt nämlich auch Thymian und, wenn mir fancy zumute ist, dann ist Salbei das Gewürz der Stunde.
Dünn abgeschnittene Zitronenschale gibt, wenn sie mitgeschmort wird, einen erfrischenden Ton. Dünn abgeschnittene Organgenschale verbreitete ein weihnachtliches Gefühl, das durch eine Zimtstange noch verstärkt werden kann.
Verbesserung der Koch-Technik
Wenn Du Dein Timing und Deine Schneide-Technik verbessern möchtest, eignet sich dieses Rezept übrigens hervorragend für eine kleine Übung. Gehe im Rezept dabei wie von mir beschrieben vor und schneide das Gemüse WÄHREND Du die Hühnerkeulen abbratest. Dein Ziel ist es, mit dem Gemüseschneiden fertig zu sein, BEVOR alle Hühnerkeulen abgebraten sind. Aber stress Dich bitte nicht, sieh es eher als ein kleines Spiel und genieß die Herausforderung, die Du Dir selber stellst 🙂
Rezept
geschmorte Hühnerkeulen
für 6 Portionen
1,2 kg Hühnerkeulen, am besten ihr bittet den Fleischhauer sie in Ober- und Unterkeule zu teilen
700 g Karotten
400 g Zeller
300 g Zwiebel
3 Knoblauchzehen
2 EL Tomatenmark
200 ml Weißwein
600 ml Gemüsebrühe
Rosmarin
Salz und frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
- Das Backrohr auf 180˚ C Umluft vorheizen.
- Hühnerkeulen mit kaltem Wasser abspülen und gut trocknen. Mit Salz und frisch gemahlenem, schwarzen Pfeffer würzen.
- Öl in einem Bräter sehr heiß werden lassen und die Hühnerkeulen mit der Hautseite nach unten (also die Seite, an der mehr Haut ist) einlegen. Braten, bis sie schön goldig sind (das ist auch der Zeitpunkt, an dem sie sich vom Boden lösen und leicht wenden lassen). Wenden und weiter braten bis sie schön goldig sind. Aus dem Bräter nehmen und beiseite stellen.
Das Braten der Hühnerkeulen braucht Zeit und da mein Bräter nicht wirklich groß ist, mach ich das in mehreren Durchgängen. Das heißt, ich hab während dem Braten der Hühnerkeulen Zeit, das Gemüse vorzubereiten. - Karotten schälen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden.
Zeller schälen und in, zu den Karotten passende, Stücke schneiden.
Zwiebel schälen und in Spalten schneiden.
Knoblauch schälen und nicht zu klein schneiden. - Karotten und Zeller in den Bräter geben und auf recht großer Hitze anbraten. Nach 2 – 3 Minuten Zwiebel und Knoblauch dazu geben und eine Minute weiter braten.
- Das Tomatenmark gut einrühren. (Das Tomatenmark schmeckt besonders aromatisch, wenn es kurz durchgeröstet wird, brennt aber gleichzeitig gerne an – da ist ein bissl Fingerspitzengefühl notwendig.)
- Bevor das Tomatenmark anbrennt, mit dem Weißwein ablöschen und unter gelegentlichem Rühren einkochen lassen. Der starke Weingeruch soll verkochen und die Flüssigkeit auf ca. die Hälfte reduziert sein. Gemüsebrühe (oder Wasser und Suppenwürze) und reichlich frischen Rosmarin dazu geben. Aufkochen lassen.
- Die Hühnerkeulen in den Bräter legen (einpassen ist wohl das bessere Wort) und nochmal aufkochen lassen.
- Zudecken und auf die unterste Schiene ins Rohr stellen. Bei 180˚ C Umluft 50 Minuten garen.
- Vorsichtig aus dem Rohr nehmen. Abschmecken und gleich oder später servieren.
Mehr Rezept-Ideen mit heimischem Gemüse im Winter findest Du in meinem Blogbeitrag Saisonkalender Jänner