In diesem Blogbeitrag verrate ich Euch meine Lieblingsgerichte mit regionalem Gemüse im Jänner.
Nach den Familienfeiern, Festessen und Partys, die Weihnachten und den Jahresausklang normalerweise begleiten, hab ich im Jänner wieder mehr Gusto auf Alltagsgerichte, Salat und Gemüse. Wie cool, dass ich jetzt, mitten im Winter, meinen Salatgusto mit regionalen Produkten befriedigen kann. Ein Blick auf den Saisonkalender Jänner macht außerdem klar: dank der lagerfähigen Gemüsesorten gibt es auch beim Kochen viele Kombinationsmöglichkeiten und genügend Abwechslung!
Hier geht`s zum Saisonkalender von Geo. Ich finde, der ist sehr übersichtlich und informativ.
SALAT IM JÄNNER
Jaaaaa, ich hab auch im Jänner totalen Gusto auf Salat! Wie gut, dass es Rucola, Vogerlsalat (Feldsalat, Nüsslisalat, Rapunzel) und Chinakohl aus heimischem Anbau gibt!
Rucola und Vogerlsalat
Ich finde, der heimische Rucola schmeckt in der kalten Jahreszeit besonders gut weil kräftig. Manchmal hat er sogar eine leichte Schärfe, die in die Nase steigt. Das hat er den Senfölen zu verdanken, die uns, ganz nebenbei, jetzt auch besonders gut tun.
Auch der heimische Vogerlsalat (Feldsalat, Nüsslisalat, Rapunzel) ist jetzt besonders aromatisch. Ich liebe sein fast schon kräftiges Volumen, das wie geschaffen ist, gutes Dressing aufzufangen. Aber Vorsicht, der Vogerlsalat ist eine Prinzessin! Auch wenn er kräftig wirkt, sobald er mit dem Dressing vermischt wird, sackt er in sich zusammen (aka: wird latschig). Vogerlsalat daher immer erst kurz vorm Servieren mit der Marinade verrühren oder besser noch, nur mit der Marinade beträufeln.
Der heimische Vogerlsalat ist oft einmal recht erdig/sandig. Ich bedecke ihn daher mit Wasser und lass ihn einige Zeit stehen. Das löst die Erde, die meistens unten, da wo die Blätter eng zusammenliegen, eingeklemmt ist. Denn wie gesagt, der Vogerlsalat ist eine Prinzessin, man sollte ihn daher nicht mit den Händen „durchwaschen“ sondern vorsichtig und respektvoll behandeln.
Rezeptideen mit Rucola & Vogerlsalat
Rucola & Vogerlsalat
- Marinade*: alter, kräftig-süßlicher Balsamico, Olivenöl, Salz und frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
- Salate waschen und trocken schleudern. Kurz vor dem Servieren mit der Marinade vermischen oder, besser noch, mit der Marinade beträufeln.
Rucola
- Marinade*: Zitronensaft, kräftiges Olivenöl, Salz und, wenn man hat, einen frisch gemahlenem Zitronenpfeffer (oder frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer)
- Rucola waschen und trocken schleudern, kurz vor dem Servieren mit der Marinade vermischen.
Rucola & Birne
- Marinade*: milder Birnenessig oder Condimento Bianco (weißer Balsamico), Olivenöl, Honig, Salz und frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
- Rucola waschen und trocken schleudern. Die Birne vierteln und schälen. Das Kerngehäuse entfernen und die Birnenviertel quer in eher dünne Scheiben schneiden. Rucola und geschnittene Birnen in eine Schüssel geben oder auf Tellern arrangieren. Vor dem Servieren mit der Marinade beträufeln.
Vogerlsalat & Walnüsse
- Marinade*: Apfelessig, Olivenöl, Senf, reichlich Honig, Salz und frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
- Vogerlsalat waschen und trocken schleudern. Walnüsse in der Hand zerdrücken und über dem Vogerlsalat verteilen. Kurz vor dem Servieren mit der Marinade übergießen.
Dazu passt weicher Ziegenfrischkäse, ein kräftiger Bergkäse oder Parmesan.
*Ich mische die Salatmarinade gerne in einem kleinen Schraubglas. Meistens in dem ich das Schraubglas gut verschließe und kräftig schüttle. Wenn Marinade übrig bleibt, dann kann sie im Schraubglas in den Kühlschrank und ist jederzeit für einen schnellen Salat bereit.
Chinakohl
Die Kinder von Matthias lieben den knackigen, leicht süßlichen Chinakohl! Ich mag ihn auch gern, denn für mich schmeckt er so richtig frisch und vitamin-gesund. Dadurch ist er ein guter Begleiter von Schmorgerichten, Käsespätzle, Schinkenfleckerln, … Bei uns kommt er im Moment fast täglich auf den Tisch.
Rezeptideen mit Chinakohl
Chinakohl kann man ganz nach Lust und Laune marinieren. Der Hit bei uns ist im Moment:
Chinakohl & Apfel
- Marinade*: Apfelessig, Olivenöl, Senf, reichlich Honig, Salz und frisch gemahlener, schwarzer Pfeffer
- Chinakohl der Länge nach vierteln und quer in 3 – 5 mm dicke Stücke schneiden. Waschen und trocken schleudern. Apfel (oder Äpfel) vierteln und schälen. Das Kerngehäuse entfernen. Die vierteln nochmals der Länge nach halbieren (der Apfel ist jetzt geachtelt) und quer in eher dünne Scheiben schneiden.
Chinakohl und Äpfel in eine Schüssel geben und mit der Marinade vermischen.
Der Chinakohl ist übrigens ein richtig guter Freund und fällt nicht zusammen. Er kann daher auch einige Zeit vor dem Servieren mariniert werden.
GEMÜSE IM JÄNNER
Jedes Mal, wenn ich mir den Saisonkalender im Jänner anschaue, bin ich erstaunt, wie viele unterschiedliche Gemüsesorten es mitten im Winter gibt!
Im Moment gibt es den, in Österreich noch nicht so bekannten Grünkohl so wie Porree (Lauch) und Kohlsprossen zum Teil noch aus dem Freiland. Als Lagerware gibt es gelbe Rüben, Erdäpfel, Karotten, Kohl, Kürbis, Pastinaken, Rettich, Rote Rübe, Rotkraut, Schwarzwurzeln, Spitzkohl, Steckrübe, Weißkraut, Zeller und Zwiebel.
Einige der genannten Gemüse sind richtige Küchenklassiker, aber einige, wie zum Beispiel Spitzkohl, Steckrübe und Schwarzwurzeln verwenden wir nicht allzu oft.
Karotten, gelbe Rüben und Zeller
Bei mir bilden Karotten, gelbe Rüben und Zeller im Moment die Grundlage für viele Gerichte.
- Grob gerieben verkoche ich sie mit Tomaten aus der Dose zu einem Gemüse-Sugo.
- Für ein Ofengemüse schneide ich sie mit Zwiebel in etwas größere Stücke. Würze mit Thymian, Olivenöl, Salz und Pfeffer und gare alles bei 200° C Umluft im Rohr bis das Gemüse kräftig gebräunt und weich ist.
- Und sehr reichlich verwende ich sie auch in den geschmorten Hühnerkeulen – mitunter ist da das Gemüse schneller gegessen als das Huhn.
Kürbis
In meiner Zeit in der Karibik war Kürbis ein allgegenwärtiger Begleiter – für mich ist er seither untrennbar mit Sonne und Wärme verbunden. Die karibische Kürbiscremesuppe esse ich wohl deswegen so besonders gerne an grauen Wintertagen.
Rezeptidee
Italienische Kürbiscremesuppe
Kürbis und Parmesan passen sehr gut zusammen und sind in der Italienischen Kürbiscremesuppe wunderbar vereint. Ich mach sie eigentlich immer ganz ohne Rezept. Hier also eher eine Anleitung als ein Rezept.
Italienische Kürbiscremesuppe
- Zwiebel in Olivenöl langsam anrösten. Knoblauch und Rosmarinstämmchen dazu geben und auf kleiner Flamme weiter schmurgeln.
- In der Zwischenzeit den Kürbis, wenn notwendig schälen und zerteilen.
- Die Kürbiswürfel kurz mitrösten. Mit etwas Weißwein aufgießen und den Weißwein fast komplett verkochen lassen.
- Mit einer milden Gemüsebrühe aufgießen und, wie bei allen Gemüsecremesuppen, am Anfang vorsichtig sein mit der Flüssigkeit. Wenn ich eine Stückerl Parmesan-Rinde* habe, dann geb ich sie jetzt dazu.
- Suppe aufkochen lassen und zugedeckt köcheln, bis der Kürbis weich ist und fast zerfällt.
- Das Rosmarinstämmchen und die Parmesan-Rinde aus der Suppe fischen und die Suppe pürieren. Die Konsistenz dabei mit Wasser korrigieren.
- Mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer mild abschmecken.
- Vor dem Servieren kommt reichlich geriebener Parmesan in die Suppe und, wenn man möchte, kann man noch extra Parmesan auf den Tisch stellen.
- Die Suppe mit kräftigem Olivenöl würzen und heiß servieren. Dazu passt ein knuspriges Baguette oder eine selbstgemachte Focaccia.
* Ich friere die harte Rinde von Bio-Parmesan und lass sie dann gerne als Geschmacksgeber in Suppen oder Eintopfen mitkochen.
Rotkraut
Selbstgemachtes Rotkraut, ist weder kompliziert noch aufwändig und schmeckt um sooooo viel besser, als das gekaufte! Wer sich schon länger davor scheut es auszuprobieren, der sollte sich jetzt einen Ruck geben. Denn nach den Feiertagen ist vor den Feiertagen und so gesehen, ist jetzt ist die beste Zeit zum Üben.
Zum Rotkraut gibt`s bei uns oft angebratene Schupfnudeln und Preiselbeeren. Die mehligen Erdäpfeln sind übrigens jetzt, wo sie schon einige Zeit gelagert sind, IDEAL für Schupfnudeln und Erdäpfelknödel. Okay, okay, Schupfnudeln brauchen schon ein bissl Zeit, aber sie sind echt nicht kompliziert! Und da man sowohl das Rotkraut als auch die Schupfnudeln gut vorbereiten kann, ist man mit dem Kochen relativ flexibel und hat dann ein gutes und günstiges Essen ratzfatz fertig.
Ist der Gusto auf Fleisch oder Fisch groß, dann empfehle ich zum Rotkraut kurz gebratene Schweinsmedaillons, einen im Rohr gebratenen Wildschweinrücken oder ein gebratener Lachs- oder Lachsforellenfilet. Dazu dann Petersilkartofferln und Preiselbeeren.
Rote Rüben
Ich gehöre ja zu den Menschen, die Rote Rüben richtig gern haben! Spannend find ich, dass die Rote Rübe niemanden kalt lässt – man mag sie oder man mag sie nicht. Da gibt´s eigentlich kein dazwischen. Für die, die Rote Rübe mögen: Die Rote Rübe – ein Gemüse, das die Geister scheidet.